Gilgamesch - Krieg der Wirklichkeit

„Gilgamesch – Krieg der Wirklichkeit“ ist eine mehrteilige Serie, in der die Vereinnahmung von Geschichte(n) durch Ideologien verhandelt wird. Auf Basis des antiken „Gilgamesch”-Epos entfaltet die Künstler*innen-Gruppe Unkoordinierte Bewegung eine satirische Neudichtung im Stil einer fantastischen und surreal-grellen Comic- und Puppenwelt. Bis zum 14.03. könnt ihr den 25-minütigen Pilotfilm zu der mehrteiligen Serie on demand im #lichthof_lab sehen.

Die Produktion „Gilgamesch“ fragt nach dem Stoff, aus dem die „populistischen Träume“ sind. Welche gemeinschaftlichen Lebenserfahrungen und Perspektiven bilden die tiefere Grundlage für das Erstarken der AFD im Osten der Republik?

So macht sich „Gilgamesch" auf den Weg und reist mit Kamera und Tonband nach Hoyerswerda in die Lausitz. Dort findet sich sowohl eine vom Braunkohleabbau gezeichnete Landschaft und Gesellschaft als auch kleine intakte Oasen öffentlichen Lebens und viele gesprächsoffene Menschen. Der Landstrich ist gezeichnet vom emotionalen Erbe der DDR und kapitalistischer Ich-Behauptung, dem abrupten Verlust der Gemeinschaft und Zerstörung der Industrie in der Nachwendezeit. Es gibt einen Riss zwischen städtischen Zentren und verlassenen Dörfern im Streit über die Zukunft des angekündigten Kohleausstiegs.

Die in Gesprächen und Interviews gesammelte Realität inszeniert „Gilgamesch" als LIVE-Puppentheater entlang des Gilgamesch Epos, zu einem Spiel mit archaischer Größe, dokumentarischer Objektivität und medial-politischer Unterhaltungskultur im Kampf um die Kontrolle der Gefühle der Menschen.

Idee und Künstlerische Leitung: Jannis Klasing, Matthias Mühlschlegel und Tobias Schülke / Kritische Begleitung: Melmun Bajarchuu Spiel: Magda Lena Schlott / Regie: Tobias Schülke / Text: Tobias Schülke und Jannis Klasing / Dramaturgie: Matthias Mühlschlegel und Yael Sheril / Ausstattung und Puppenbau: Magda Lena Schlott / Creative Producing und Presse: STÜCKLIESEL

Gefördert durch Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Hamburgische Kulturstiftung, Rudolf Augstein Stiftung und DfdK Hamburg – Produzieren unter Coronabedingungen.

Ermöglicht durch die Wiederaufnahme- und Gastspielförderung des Dachverbands freie darstellende Künste Hamburg, im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.