Mit DIE EROBERUNG VON WIEN lädt das Künstlerkollektiv Unkoordinierte Bewegung ein zu einer Geschichtsstunde der anderen Art: Die Belagerung von Wien 1683 durch die Osmanen wird von Narrationen des Hier und Jetzt erobert und einmal durch den Mixer gedreht. Mit Hilfe ugandischer Filmemacher*innen transzendieren sie die Geschichte auf eine Meta-Ebene und schaffen eine neue Fiktion. Kontinente verwachsen miteinander, der goldene Apfel des 17. Jahrhunderts (Wien) wird zum imaginierten, rassistischen Reich in der Zukunft. Es stellen sich Fragen nach europäischen Projektionen auf Afrika, nach dem Zusammenhang von Identität und Geschichte und der Macht symbolischer Ordnungen: Wie können Einzelne in einer wahnsinniger werdenden von Propaganda dominierten Welt noch über ihr Leben bestimmen oder gar Einfluss nehmen? Die Performance kombiniert Museumsführung und Live-Kino. Altbekannte Erfindungen der Truppe, wie die Kunstfigur Schweini treffen auf neue Heldinnen wie Kiira, einem Waisenkind des Nils.
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.